Der FC St. Pauli tritt im Abstiegskampf der
Fußball-Bundesliga weiter auf der Stelle. Die Hamburger, die nur
eines ihrer vergangenen zehn Spiele gewinnen konnten, kamen gegen
den SC Freiburg nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus und verpassten damit
die erhoffte Initialzündung zum Rückrundenstart. Die Breisgauer, die
sich dank der zweitbesten Hinserie ihrer Vereinsgeschichte ein
beachtliches Polster auf die unteren Ränge verschafft hatten,
blieben durch das Remis zum vierten Mal in Folge ungeschlagen und
halten weiter Kontakt zu den Europapokal-Plätzen.
Vor 24.051 Zuschauern im Millerntor-Stadion
sorgte Marius Ebbers für die Führung und ein fast schon ungewohntes
Erfolgserlebnis der Platzherren (13.). In der gesamten Hinrunde
hatte es der Aufsteiger nur auf 16 Treffer gebracht und damit die
schwächste Offensive der Liga gestellt. Ebbers Tor beendete auch die
Flaute der St. Pauli-Stürmer. Zuletzt war einem Angreifer der
Hamburger am 16. Oktober 2010 ein Schuss ins Schwarze gelungen.
Damals hatte ebenfalls Ebbers beim 3:2 gegen den 1. FC Nürnberg
getroffen. Der eingewechselte Gerald Asamoah legte nach Freiburgs
zwischenzeitlichem Ausgleich durch Papiss Cisse (61.) nach und traf
zum 2:1 für die Platzherren (68.). Doch Cisse schlug erneut zurück
(75.).
Dabei hätte der Senegalese die Freiburger
schon früh auf die Siegerstraße schießen können. In der 11. Minute
hatte Schiedsrichter Markus Wingenbach (Diez) ein Handspiel des
Hamburgers Carlos Zambrano gesehen und auf den Elfmeterpunkt
gezeigt. Cisse, der sich in der Hinrunde mit 13 Treffern in den
Fokus geschossen hatte, scheiterte mit einem äußerst unplatzierten
Schuss aber an St. Paulis Schlussmann Thomas Kessler.
Während die Gäste diesen Schock zunächst nicht
verdauten, schienen die Hamburger aus der Parade ihres Keepers
weitere Kräfte zu ziehen. Nach einer Flanke von Max Kruse kam Ebbers
unbedrängt zum Kopfball und erzielte St. Paulis 1:0. Auch nach der
Führung blieben die Hanseaten das aktivere und bessere Team. Trainer
Holger Stanislawski hatte sein offensives Mittelfeld im Vergleich zu
den vergangenen Partien neu geordnet. Neben Kruse erhielten Deniz
Naki und Charles Takyi ihre Chance. Ex-Nationalspieler Asamoah blieb
hingegen zunächst auf der Ersatzbank.
Wirkliche zwingende Chancen konnte sich aber
auch St. Pauli vor der Pause nicht mehr herausspielen. Für die
größte Gefahr sorgte noch ein Distanzschuss von Naki (23.).
Freiburg, das noch nie am Millerntor gewinnen konnte, gelang im
Spiel nach vorn hingegen kaum etwas. Erst in der 35. Minute brachte
Cedric Makiadi den ersten Ball aus dem Spiel heraus in Richtung des
Hamburger Tores. Auch Cisse konnte sich im ersten Durchgang nicht
mehr in Szene setzen.
Nach dem Seitenwechsel brachten die Breisgauer
in Kisho Yano eine zweite Spitze und wirkten von Beginn an
schwungvoller. Nachdem Oliver Barth des Ziel per Kopf noch verfehlt
hatte (56.), zeigte sich Cisse fünf Minuten später wieder gewohnt
treffsicher und versenkte den Ball nach guter Ablage von Yano.
Stanislawski reagierte und brachte neben Fin Bartels auch Asamoah.
Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung sorgte der ehemalige
Schalker für das 2:1 der Kiez-Kicker. Doch Cisse wusste erneut eine
Antwort. „Papiss Cissé hat eine hohe Qualität. Wie wir uns aber bei
seinem zweiten Tor anstellen, das war schülermannschaftsmäßig. So
darf man das nicht machen", sagte Stanislawski. Bei St. Pauli waren
Oczipka und Kessler die Besten. Im Trikot der Freiburger wussten
Cisse und Jan Rosenthal zu gefallen. (sid/abendblatt.de)
Die Statistik
FC St. Pauli: Kessler - Rothenbach , Zambrano
, Gunesch , Oczipka - Boll , M. Lehmann (ab 46. Bruns) - Takyi (ab
65. Asamoah), Naki (ab 65. Bartels) , M. Kruse - Ebbers
SC Freiburg: Baumann - Mujdza , Barth ,
Butscher , Bastians - Schuster (ab 46. Yano) - Rosenthal (ab 72.
Caligiuri), Makiadi , Nicu , Abdessadki (ab 76. Putsila) - Cissé
Zuschauer: 24.000
Schiedsrichter:
Wingenbach (Diez)
Tore: 1:0 Ebbers (13.) , 1:1 Cisse (61.) , 2:1
Asamoah (68.) , 2:2 Cisse (75.)